Auch am nächsten Tag arbeitete Elena fleißig im Garten.
Leider konnte sie sich wegen der Schwangerschaft nicht um die Bienen kümmern. Schon ein paar Stiche von Bienen konnten ihrem ungeborenen Kind schaden und das wollte sie auf keinen Fall riskieren.
Während sie gerade Äpfel pflückte hörte sie ein komisches Geräusch.
Zuerst ignorierte sie es, doch es hörte nicht auf. Da begriff sie, dass es ihr Handy war. Die hatte sie von den Ältesten im Wald bekommen. Offenbar war dieses Gerät für die Außenseiter sehr wichtig. Sie wusste die Funktion, dass man weit entfernte Personen erreichen konnte, dennoch war sie überrascht als es läutete. Wer wollte mit ihr sprechen? Sie hob ab.
Es war Wazlaw, der sich nach ihren Wohlbefinden erkundigte. Elena musste zugeben, dass sie sich über den Anruf freute. Er erzählte ihr, dass er ihre Nummer im Internet gefunden hatte und er die gemeinsame Zeit mit ihr sehr genossen hatte.
Kurzeitig überlegte sie sich, Wazlaw von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Eigentlich hatte er das Recht darauf, denn schließlich war er der Vater. Zähneknirschend entschloss sie sich dagegen. Was war, wenn er sie heiraten oder das Kind mit ihr erziehen wollte? Sie konnte Beides nicht zulassen. Zum einen durfte sie sich nicht an einem Mann binden und zum anderen würde er ihre Kultur und ihre Art der Erziehung nicht verstehen. Wenn ihr erstes Kind aber in den Wald zurückkehren sollte, musste er oder sie die Regeln der Waldfeen kennen und danach leben.
Mit der Ausrede dass sie noch zu tun hätte, beendete sie das Gespräch. Es gab keinen Grund mit Wazlaw Kontakt zu halten.
Nach der Arbeit ging sie zum Briefkasten. Hier bekamen offenbar die Außenseiter Nachrichten von anderen. Vielleicht hatte ihre Familie im Wald ihr etwas geschickt?
Leider waren es nur Rechnungen, die sie bezahlte.
Vom restlichen Geld konnte sie sich gerade so ein Kinderbett für ihren Nachwuchs kaufen.
Später übte sie vor dem Spiegel Außenseiter anzusprechen, schließlich musste sie sich noch mit vielen unterhalten.
Als sie fertig war, dämmerte es schon. Sie hatte nichts mehr zu tun, also holte sie wieder ihr Handy heraus und betrachtete es näher.
Zu ihrer Überraschung konnte man damit mehr machen als nur mit Leuten zu sprechen. Man sah sogar ganze Filme darauf. Bei einigen musste sie sogar laut lachen.
Lange verbrachte sie Zeit damit nach verschiedenen Videos zu suchen. Sie erschrak als sie bemerkte dass es schon sehr spät war. Wie konnten die Außenseiter bei solchen Ablenkungen nur ihre Arbeit machen? Schnell ging sie ins Bett.